Die Psychologie des Stresses: Warum wir uns trotz negativer Auswirkungen nach Belastung sehnen

In einer Welt, in der Smartphones uns ständig am digitalen Puls der Zeit halten, in der berufliche Anforderungen steigen und private Lebensbereiche immer mehr verschwimmen, hat das Stresslevel ein historisches Hoch erreicht. Von der Dauervernetzung über Jobunsicherheiten bis hin zu multiplen Jobrollen und dem Zerfall traditioneller Familienstrukturen – Faktoren wie diese haben unsere Gesellschaft fest im Griff. Hinzu kam eine globale Pandemie, die unsere Lebens- und Arbeitsweisen auf den Kopf stellte und das kollektive Stressbarometer weiter nach oben trieb.

Stress ist inzwischen zum Symbol für Erfolg avanciert. Wer ihn effektiv managt, gilt als besonders resilient und leistungsfähig. Doch unser Nervensystem, evolutionär auf kurzfristige Gefahrenreaktionen ausgelegt, wird mit der chronischen Belastung, die unsere moderne Welt mit sich bringt, nicht gerecht. Diese Diskrepanz führt nicht selten zu Überforderung und Erschöpfung.

Doch Stress ist mehr als ein bloßes Barometer für Beschäftigung. Er ist auch ein Indikator für tiefer liegende psychologische und emotionale Belastungen, die in der Hektik des Alltags oft übersehen werden. Hinter der gesellschaftlichen Fassade des ständigen Beschäftigtseins verbirgt sich eine Welt voll ungelöster Konflikte und emotionaler Spannungen.

In diesem Artikel erfährst Du:

  • Warum die moderne westliche Gesellschaft Stress glorifiziert und welche Auswirkungen das hat
  • Wie tiefgreifende psychologische Wurzeln unsere Stressreaktionen beeinflussen
  • Praktische Strategien zur Bewältigung von Stress und zur Förderung echter zwischenmenschlicher Verbindungen

DISCLAIMER: Bitte beachte, dass dieser Beitrag möglicherweise triggern kann. Solltest du dich in einer sensiblen Verfassung befinden, könnte es ratsam sein, ihn nicht weiter zu lesen. Es ist jedoch auch eine Einladung, sich unter fachkundiger Begleitung mit den tieferen Schichten unserer Stresserlebnisse auseinanderzusetzen.

Warum hat Stress Ähnlichkeit mit einer Sucht?

Die Idee, dass Stress süchtig machen kann, mag auf den ersten Blick befremdlich wirken. Doch bevor du voreilige Schlüsse ziehst, lade ich dich ein, einen Moment zu verweilen und tiefer in dieses komplexe Phänomen einzutauchen. Stresssucht ist weit mehr als nur ein flüchtiges Gefühl; es ist eine tief verwurzelte Abhängigkeit von den chemischen Cocktails aus Hormonen, die unser Körper unter Druck ausschüttet.

Unsere Vorfahren entwickelten vier fundamentale Stressreaktionen – Kampf, Flucht, Erstarrung und Beschwichtigung – als Mittel zum Überleben gegen physische Bedrohungen. In unserer modernen Welt, wo solche Bedrohungen seltener geworden sind, haben sich diese Reaktionen nicht verflüchtigt, sondern sich auf die psychologische Ebene verlagert.

Besonders der Zustand des “Functional Freeze” spielt eine zentrale Rolle in der Diskussion um Stresssucht. Stell dir vor, du stehst vor einer Herausforderung, kannst weder kämpfen noch fliehen und verharrst stattdessen in einer Art Schockstarre. In der heutigen Arbeitswelt geschieht dies oft, wenn wir uns überwältigt fühlen, ohne einen klaren Ausweg zu sehen. Diese Lähmung mag paradox erscheinen, doch sie erfüllt eine Funktion: Sie hält uns in einem Zustand konstanter Alarmbereitschaft und kann süchtig machen.

Die Wurzeln dieser Stressreaktionen reichen oft bis in unsere Kindheit zurück. Was wir heute als Stress wahrnehmen, ist in vielen Fällen nur das Echo der Strategien, die wir als Kinder gelernt haben, um auf Herausforderungen zu reagieren. Auf biochemischer Ebene besteht Stress aus der Freisetzung von Hormonen wie Cortisol und Adrenalin, die uns auf Aktion vorbereiten. Diese Hormone können eine echte Abhängigkeit erzeugen, ähnlich anderen Suchtmitteln.

Studien zeigen, dass langfristige Exposition gegenüber diesen Stresshormonen zu einem Suchtverhalten führen kann, bei dem Personen regelmäßig Stress erzeugen, um einen “Kick” zu erhalten oder sich schlicht “normal” zu fühlen. Diese permanente Alarmbereitschaft wird oft fälschlicherweise als Zeichen von Wichtigkeit und Erfolg interpretiert und kann eine Spirale in Gang setzen, in der Betroffene immer mehr Stress suchen, um sich lebendig oder wertvoll zu fühlen. Diese Sucht kann letztendlich zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, sowohl psychisch als auch physisch.

Die biologischen und psychologischen Wurzeln der Stresssucht

Stress ist ein Januskopf, der sowohl biologische als auch psychologische Facetten umfasst. Das autonome Nervensystem, mit seinen zwei Hauptkomponenten, dem Sympathikus und dem Parasympathikus, spielt eine Schlüsselrolle in unserem biologischen Stressgeschehen. Der Sympathikus wirkt wie ein Gaspedal, das den Körper auf „Kampf oder Flucht“ vorbereitet, indem er Energie mobilisiert und die Herzfrequenz steigert. Der Parasympathikus hingegen agiert als das Bremspedal, zuständig für Erholung und Regeneration, und wirkt den Effekten des Sympathikus entgegen.

Ein besonders faszinierender Zustand ist der „Functional Freeze“, eine Art Notbremse, bei der das System gleichzeitig Vollgas gibt und bremst. Dieser Zustand tritt ein, wenn der Sympathikus eine Flucht- oder Kampfreaktion vorbereitet, der Körper jedoch in eine Erstarrung verfällt, da keine klare Handlungsoption zur Verfügung steht. Diese Paralyse kann extrem belastend sein, da sie den Körper in hohem Energieverbrauch hält, ohne dass es zu einer tatsächlichen physischen Reaktion kommt.

Auf psychologischer Ebene wird Stress durch unsere individuellen Wahrnehmungen und Bewertungen von Situationen geformt. Was für den einen überwältigend ist, mag für den anderen völlig harmlos erscheinen. Diese subjektiven Erfahrungen sind tief in unseren frühesten Lebenserfahrungen verwurzelt. Oft sind es nicht offensichtlich toxische Umgebungen, die in der Kindheit Stressreaktionen hervorrufen, sondern dysfunktionale Familienstrukturen, die nicht zwangsläufig als klassisch toxisch erkennbar sind. Entscheidend ist, ob die Erwachsenen in der Lage waren, dem Kind einen sicheren Raum zu bieten, in dem es seine Gefühle frei ausleben konnte, einschließlich der Wut. Das Fehlen eines solchen sicheren Raums kann eine Prägung hinterlassen, die im späteren Leben zur Stresssucht führt.

Langfristige Exposition gegenüber stressinduzierten Zuständen kann zu tiefgreifenden Veränderungen im Gehirn und Körper führen. Forschungen haben gezeigt, dass anhaltender Stress die Funktion des Hippocampus, einem für die Stressverarbeitung und das emotionale Gedächtnis kritischen Bereich des Gehirns, beeinträchtigen kann. Diese biologischen Veränderungen begünstigen die Entwicklung einer Stresssucht, indem sie eine Gewöhnung an erhöhte Cortisolspiegel fördern und ein zyklisches Muster der Stresssuche initiieren.

Stress als Überlebensmechanismus

Stressreaktionen sind nicht nur biologische Kapriolen unseres Körpers, sie sind vielmehr ein ererbtes Überlebensprogramm, fein abgestimmt in den wilden Tagen unserer Vorfahren. Damals, als die Bedrohungen noch Zähne und Krallen hatten, schaltete der Sympathikus unseren Körper in den Kampf-oder-Flucht-Modus, eine notwendige Reaktion, um auf Bärenattacken oder ähnlich haarsträubende Gefahren blitzschnell reagieren zu können.

Nehmen wir das Beispiel der Antilope in der weiten Savanne, friedlich grasend, bis plötzlich ein Löwe auftaucht. Der sofortige Stressimpuls katapultiert die Antilope aus ihrer Ruhe, aktiviert ihr Stresssystem – Herzrasen, Adrenalinschub, volle Kraft voraus. Dieser Szenenwechsel ist lebensrettend, ermöglicht eine explosive Flucht und ist das Paradebeispiel für die Effizienz unseres Stresssystems.

Nach der Flucht jedoch kommt das Besondere: das Zittern. Dies ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein ausgeklügeltes Entladen der überschüssigen Energie. Die Antilope schüttelt den Stress buchstäblich von sich, ihr Herzschlag normalisiert sich, die Atmung beruhigt sich – zurück zur Tagesordnung.

In unserer heutigen Zeit sind die Löwen zwar Versicherungen, Deadlines oder soziale Medien, doch unser Körper reagiert erstaunlich ähnlich wie auf die lebensgroßen Raubtiere der Savanne. Das Problem? Die fehlende körperliche Entladung. Ohne eine physische Flucht oder Konfrontation bleibt der Stress in uns stecken, chronisch, zermürbend, oft ohne echte Entspannung.

Viele von uns erleben regelmäßig den „Functional Freeze“, eine Art Handlungsstarre, wenn die E-Mails sich stapeln und der Kalender überquillt. Wir sind alarmbereit, doch ohne direkte Gefahr oder Fluchtmöglichkeit. Das Ergebnis? Ein Gefühl der Ohnmacht, der ständigen Erschöpfung, weil unser Geist und Körper unter Dauerstrom stehen, ohne dass eine reale Bedrohung vorliegt.

Dieser paradox erscheinende Missbrauch unseres Überlebensmechanismus unterstreicht die Dringlichkeit, moderne Stressmanagement-Techniken zu entwickeln und zu praktizieren. Es geht darum, Wege zu finden, wie wir die “unsichtbaren Löwen” unseres Alltags effektiv managen und unser Stresssystem nicht nur aktivieren, sondern auch wieder beruhigen können, sodass wir nicht in ständiger Alarmbereitschaft verharren müssen.

Verdrängung von Kindheitstraumata und ihre Auswirkungen

Kindheitstraumata und deren Verdrängung spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Stressreaktionen im Erwachsenenalter. Traumata sind nicht immer offensichtlich und können in Form von emotionaler Vernachlässigung oder inkonsistenter Betreuung auftreten, was zu dauerhaften psychologischen Narben führt.

Peter Levine, ein renommierter Psychologe und Traumaforscher, beschreibt in seinen Werken, wie ungelöste Traumata das Nervensystem beeinflussen und zu chronischen Stresszuständen führen können. Seine Methode der somatischen Erfahrung hilft Individuen, ihre körperlichen Reaktionen auf Trauma zu erkennen und zu regulieren, was eine wesentliche Rolle in der Heilung spielt.

Carl Jung sprach ebenfalls von den „Schatten“-Aspekten der Persönlichkeit, die oft aus verdrängten Erfahrungen oder Emotionen stammen. Diese unerkannten Teile des Selbst können im Erwachsenenleben in Stressreaktionen und anderen psychischen Problemen zum Vorschein kommen.

Exkurs: Das Fallbeispiel von Maria

Maria, eine 45-jährige Projektmanagerin, ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie generationsübergreifende und familiäre Traumata das Leben tiefgreifend beeinflussen können. Ihre Familie war stark von den Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs geprägt; ihr Großvater überlebte ein Arbeitslager, ein Trauma, das tief in das familiäre Bewusstsein eingraviert wurde, jedoch nie offen thematisiert oder verarbeitet wurde. Diese unausgesprochenen Traumata schufen eine Atmosphäre der emotionalen Zurückhaltung und des verborgenen Stresses, die Marias gesamte Kindheit überschatteten.

Ihre Mutter, die zwar äußerlich fürsorglich erschien, ließ Maria oft spüren, dass sie nicht richtig sei, wie sie war. Diese subtilen emotionalen Störungen prägten Maria und ließen sie in einem Umfeld aufwachsen, in dem sie sich oft unterdrückt und missverstanden fühlte. Ihr Vater, ebenfalls ein Opfer des familiären Erbes, war ein Bild ständiger Anspannung und widmete sich obsessiv seiner Arbeit. Für ein Kind bedeutet eine solche Umgebung puren Stress, da Marias emotionale Äußerungen wie Wut und Trauer keinen Platz hatten und nicht  ausgelebt werden konnten, geschweige denn von einem Erwachsenen Co-reguliert wurden.  Diese nicht ausgedrückten Emotionen blieben in Marias Körper und lösten ein  dauerhaft erhöhtes Niveau von Stresshormonen aus, was Maria aber irgendwann  für ihren Normalzustand hielt. 

Als Erwachsene wiederholten sich die Muster der Kindheit in Marias Leben. Sie arbeitete exzessiv, managte ihren Haushalt allein und unterstützte ihre Kinder ohne ausreichende Hilfe, während sie kämpfte, klare Grenzen zu setzen. Trotz der enormen Belastung, die ihr wenig Freude bereitete, hielt sie an diesem erschöpfenden Lebensstil fest, getrieben von einer tiefen Verpflichtung, die sie als normal ansah.

Die Wende kam, als Maria sich für ein Coaching entschied, um mit ihrem stressigen Leben besser umgehen zu können. Dort begann sie, die Verbindung zwischen ihren Kindheitserfahrungen und ihren gegenwärtigen Stressreaktionen zu erkennen. Dieses neue Bewusstsein wurde der Schlüssel zu einer Veränderung ihrer Lebensweise, indem es ihr ermöglichte, ihre alten Muster zu durchbrechen und neue Wege zur Bewältigung ihres Alltagsstress zu finden.

 

Der fortlaufende Stresszyklus

Der Zyklus des Stress, der viele moderne Leben kennzeichnet, ist sowohl ein Produkt individueller Reaktionen als auch gesellschaftlicher Erwartungen. Dieser Zyklus beginnt oft mit der ständigen Konfrontation mit “zu erledigenden” Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben keine Pause zulassen. Die gesellschaftliche Erwartung, stets erreichbar und produktiv zu sein, verstärkt das Gefühl, nie abschalten zu können.

Physisch manifestiert sich dieser Zyklus durch die ständige Freisetzung von Stresshormonen, die den Körper in einem Zustand der Hochbereitschaft halten, selbst wenn keine echte Gefahr besteht. Psychologisch führt dies zu einem Zustand, in dem Menschen ständig auf der Suche nach der nächsten Herausforderung sind, selbst wenn dies zu Lasten ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens geht.

Ein besonderes Problem ist, dass viele Menschen wie oben schon erwähnt in diesem Zustand eine Art von “Stressabhängigkeit” entwickeln. Sie gewöhnen sich an das Adrenalin und die Cortisol-Schübe und halten sie für ihr normales Befinden.  Da Stress ja der Normalzustand ist,  führt dies dazu, dass sie ständig neue Stressquellen suchen oder unbewusst schaffen. Diese Suche kann sich in verschiedenen Formen äußern, wie zum Beispiel in toxischen Beziehungen, einer Opfer-Mentalität, schlechtem Umgang mit Geld, einer ungesunden Lebensweise oder einer co-abhängigen Persönlichkeitsstruktur.

Zudem können unverarbeitete Emotionen und ungelöste Konflikte, die in stressigen Situationen unterdrückt werden, zu einer weiteren Schicht des Problems beitragen. Anstatt diese Emotionen zu adressieren und zu verarbeiten, werden sie oft beiseite geschoben, was zu einer Ansammlung emotionaler Energie führt, die schließlich in Form von noch mehr Stress oder sogar Burnout zum Vorschein kommt.

Der fortlaufende Stresszyklus ist somit nicht nur eine Reaktion auf äußere Anforderungen, sondern auch ein selbstverstärkender Prozess, der durch die Wechselwirkung von körperlichen Stressreaktionen und psychologischen Verhaltensmustern genährt wird. Dieser Zyklus zu durchbrechen erfordert ein bewusstes Umdenken und oft auch eine Veränderung im Lebensstil.

 

Die Bedeutung von tiefen, zwischenmenschlichen Beziehungen

Tiefe, authentische zwischenmenschliche Beziehungen sind ein wesentlicher Bestandteil eines gesunden Lebens und spielen eine entscheidende Rolle bei der Stressbewältigung. Forschungen haben immer wieder gezeigt, dass Menschen mit starken sozialen Bindungen weniger Stresssymptome erleben und eine höhere Lebenszufriedenheit aufweisen.

  • Emotionale Unterstützung: Eine der grundlegendsten Weisen, wie Beziehungen helfen, Stress zu reduzieren, ist durch emotionale Unterstützung. Wissen, dass man auf andere zählen kann, vermittelt ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens, das wesentlich dazu beiträgt, die Belastungen des Alltags zu mindern.
  • Geteilte Erfahrungen: Das Teilen von Sorgen und Freuden mit anderen kann helfen, die Last des Stresses zu verteilen. Es ermöglicht Individuen, Perspektiven und Ratschläge zu erhalten, die sie alleine vielleicht nicht in Betracht ziehen würden.
  • Positive Rückkopplung: Echte Beziehungen bieten auch Gelegenheiten für positive Rückmeldungen und Bestätigungen, die das Selbstwertgefühl stärken und negative Gedankenmuster, die oft mit Stress verbunden sind, entkräften können.
  • Gefühl von Zugehörigkeit: Das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, ist fundamental für das menschliche Wohlbefinden. Es reduziert Gefühle von Isolation und Einsamkeit, die als Stressoren wirken können.
  • Kritische Überprüfung der Beziehungsdynamiken: Es ist entscheidend, das eigene soziale Umfeld offen und ehrlich auf offene und verdeckte toxische Strukturen zu untersuchen. Viele Beziehungen, die von außen intakt erscheinen, können in Wirklichkeit ein Abbild erlernter Beziehungsmuster aus der Kindheit sein und sind deshalb nicht heilsam. Eine solche Überprüfung kann helfen, wirklich unterstützende und gesunde Beziehungen zu fördern.

 

Strategien zur Bewältigung von Stress

Effektive Stressbewältigung ist entscheidend für ein gesundes und erfülltes Leben. Während die folgenden Techniken helfen können, die Symptome von Stress zu mindern, ist es wichtig zu erkennen, dass Stress oft ein Symptom tiefer liegender psychologischer oder emotionaler Ursachen ist. Diese Techniken wirken auf der Oberfläche und können sofortige Linderung bieten, doch eine langfristige Lösung erfordert oft ein tieferes Eingehen auf die zugrundeliegenden Probleme.

  • Achtsamkeitsbasierte Techniken: Achtsamkeitsübungen, wie Meditation und achtsames Atmen, sind nicht nur für ihre sofortige beruhigende Wirkung bekannt, sondern stimulieren auch den Vagusnerv, einen Hauptakteur des Parasympathikus. Dieser Nerv hilft, den Körper nach Stressreaktionen wieder in einen Zustand der Ruhe zu versetzen, und fördert so die Erholung.
  • Körperliche Aktivität: Bewegung stimuliert ebenfalls den Vagusnerv und fördert die Freisetzung von Neurotransmittern, die mit Wohlbefinden und Entspannung assoziiert sind. Aktivitäten wie Yoga und langsames, tiefes Atmen sind besonders wirksam bei der Aktivierung dieses Nervs, was zu einer tiefgreifenden Entspannung und Verringerung von Stresssymptomen führt.
  • Somatische Körperarbeit: Um sicherzustellen, dass Stress nicht im Körper verbleibt und langfristig zu Krankheiten führen kann, ist somatische Körperarbeit eine effektive Methode. Techniken wie Trauma Release Exercises (TRE), progressive Muskelentspannung und andere Formen der körperlichen Therapie helfen, angesammelte Spannungen und Stress aus dem Körper zu entlassen. Diese Methoden ermöglichen es, die physischen Manifestationen von Stress aktiv abzubauen und fördern so die Gesundheit und das Wohlbefinden. Außerdem können auch Methoden wie die Emotional Freedom Techniques (EFT), eine Form der Klopfakupressur, unterstützend wirken, um emotionale Blockaden zu lösen und eine tiefe Entspannung zu fördern. Anmerkung: Somatische Körperarbeit vermag mehr als nur Symptome lindern, sie kann dabei helfen, angestauten Stress  aus dem Körper zu entlassen. 
  • Zeitmanagement: Eine der häufigsten Ursachen für Stress ist das Gefühl, überwältigt und unter Zeitdruck zu stehen. Effektives Zeitmanagement, das Priorisierung und Delegation einschließt, kann helfen, den Tag strukturierter zu gestalten und Stress zu reduzieren. Moderne Formen des Zeitmanagements haben sich mit dem Fortschritt der Technologie weiterentwickelt, wobei verschiedene Ansätze und Tools entwickelt wurden, um den Menschen dabei zu helfen, ihre Zeit effektiv zu nutzen. Hier sind einige moderne Zeitmanagementmethoden und Apps
  • Soziale Unterstützung: Sich ein Unterstützungsnetzwerk aus Freunden, Familie oder Kollegen aufzubauen, kann eine der stärksten Methoden zur Stressbewältigung sein. Gespräche können helfen, die eigenen Gedanken zu ordnen und emotionale Belastungen zu teilen.
  • Professionelle Hilfe: Manchmal reichen persönliche Bemühungen zur Stressbewältigung nicht aus. In solchen Fällen kann die Unterstützung durch einen Therapeuten oder Coach entscheidend sein, um tiefere Ursachen von Stress zu erkennen und zu behandeln. Professionelle können individuell zugeschnittene Strategien entwickeln, die auf spezifische Bedürfnisse und Umstände eingehen.

 

Fazit:

Selbst in den herausforderndsten Momenten des Lebens liegt die Möglichkeit zur Veränderung und Heilung. Indem wir uns den tiefen Wurzeln unserer Stressreaktionen stellen, können wir einen Weg zur Befreiung finden. Es ist ein Prozess der Selbstreflexion, der Achtsamkeit und der Selbstmitgefühl, der uns letztendlich zu einem Zustand inneren Friedens und Gleichgewichts führen kann.

Wichtig ist Stress nicht nur symptomatisch zu betrachten sondern ab dem Punkt, wo er beginnt unser Leben maßgeblich negativ zu  beeinflussen  bereit sind ihn als Einladung zu betrachten, sich mit den tieferliegenden Themen zu beschäftigen und so die eigene Heilung   maßgeblich voran zu treiben.

Wenn Du auf Deinem Heilungsweg von mir begleitet werden möchtest, dann lasse es mich wissen.

Mit ganz viel Licht und Liebe
Sandra

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