Warum haben viele Menschen Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu erkennen?
Kennst Du Deine Gefühle? Ich meine so wirklich? Klar, wenn ich im Coaching die Frage stelle: Kennst Du Deine Gefühle, dann kommt in den allermeisten Fällen die Antwort: „Also, ich denke schon.“ Wenn wir dann aber im Verlauf des Gespräches an den Punkten ankommen, wo es um Konflikte oder immer wiederkehrenden Themen geht, und ich nachfrage „Was fühlst Du jetzt?“, dann kommt in den seltensten Fällen eine Antwort wie: „Ich bin gerade enttäuscht und beschämt.“ Oder „Ich fühle mich gerade desillusioniert und alleingelassen“. Manche meiner Klienten bekommen es noch gut hin Wut zu spüren, wenige auch Traurigkeit. Aber gerade, wenn es um negative Emotionen geht, dann reduziert es sich in vielen Fällen tatsächlich auf diese zwei.
Die Wurzeln unserer Emotionen: Kindheit und Erziehung
Die Gründe dafür sind vielfältig. Erstens werden wir in unserer Kindheit sehr selten dazu aufgefordert unsere negativen Gefühle nur kennenzulernen, geschweige denn mit Ihnen umzugehen. Oft kommen unsere Eltern noch aus einer Generation, in der negative Gefühle grundsätzlich unterdrückt werden mussten, weil sie einfach gar nicht da sein durften. So „vorbelastet“ wurden unsere Eltern dann selbst Eltern und konnten logischerweise nur an uns weitergeben, was Ihnen selber beigebracht wurde. Heute weiß man, dass Kinder lernen müssen Gefühle zu identifizieren und das lernen sie, indem man sie durch negative Momente mit Verständnis und Warmherzigkeit hindurch moderiert. Das heißt konkret, dass man ein wütendes Kind nicht anschreit oder gar bestraft, wenn es wütend ist, weil man als Elternteil die Wucht der Wut nicht ertragen kann oder man meint, die Situation sei gerade nicht richtig. Im Idealfall sollten Eltern dem Kind helfen, die eigenen Gefühle zu verstehen, ihm Vorschläge machen, welche Gefühle das gerade sein könnten und Verständnis zeigen. So lernt das Kind, das okay ist, negative Gefühle zu haben. Man hilft dem Kind zu lernen, sich selbst zu regulieren. Das wäre für uns alle, wie gesagt der Idealfall für uns alle.
Emotionen sind Wegweiser
Die Realität ist aber meistens eine andere. Und so ist es kein Wunder, dass ganz viele Erwachsene Ihre Gefühle nicht wirklich kennen, oder Sie nur sehr grob Beschreiben können. Das fatale daran ist aber, dass nur weil man für ein Gefühl kein Wort hat, das Gefühl deshalb nicht aufhört da zu sein. Weil es aber eben keine Ausdrucksform finden kann, bleibt es sozusagen in uns gefangen, kann nicht raus und wirkt aus dem Unterbewusstsein heraus. Dadurch entstehen dann die sogenannten Trigger. Also Themen oder Situationen, auf die wir immer ganz heftig reagieren und manchmal selbst gar nicht wissen warum. Das kann sein, dass man zum Beispiel n einem Streit mit dem Partner ab einem bestimmten Punkt nicht mehr in der Lage ist, den Konflikt auf der Sachebene zu lösen. Es kann sich aber auch dadurch zeigen, dass wir zum Beispiel auf bestimmte Situationen immer wieder irrational reagieren. Wenn man zum Beispiel ein unpünktliches Elternteil hatte und man als Kind aber keine Chance hatte, dem Elternteil mitzuteilen, warum es für einen schlimm war, weil man entweder mit negativen Konsequenzen seitens des Elternteils rechnen musste, dann bleibt das unterliegende Gefühl, zum Beispiel Scham, weil man immer als Letzter irgendwo hin gekommen ist, tief in uns vergraben und Zeigt sich dann im Erwachsenenalter mit einer großen Wut wenn jemand unpünktlich ist.
Warum ist es wichtig, unsere Gefühle zu erkennen und auszudrücken?
Die gute Nachricht ist aber, dass man es lernen kann, wieder mit den eigenen Gefühlen in Kontakt zu kommen. Und das ist auch gar nicht so schwer. Man muss sich nur darüber im klaren sein, dass mit den eigenen Gefühlen in Kontakt zu kommen eine ungeahnte Klarheit zur Folge haben kann, die viele Dynamiken in unserem Leben entweder in Bewegung bringen kann oder gar in Frage stellen können, denn oft ist es unserem Umfeld ganz „recht“, dass wir unsere Gefühle nicht ausdrücken, denn das macht es für unser Umfeld oft leichter mit uns umzugehen. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass die Qualität unserer Beziehungen und auch den Grad an Nähe, den unsere Beziehungen haben, sehr stark davon abhängig ist, wie authentisch wir in dieser Beziehung auftreten. Und authentisch können wir nur sein, wenn wir uns selbst zeigen können, wie wir sind. Und dafür ist es unerlässlich uns selbst und unsere Gefühle zu kennen. Wenn es also Dein Ziel im Leben ist, gute Beziehungen zu haben, dann musst Du zunächst Deine Beziehung zu Dir selbst verbessern. Und genau da kommen die Gefühle ins Spiel. Unsere Gefühle sind ein untrüglicher Indikator dafür, wer wir sind und was wir möchten. Und dazu müssen wir lernen unsere Gefühle in mehr Kategorien als Gut, Schlecht, fröhlich, traurig und wütend einteilen zu können.
Wie das Rad der Gefühle dir helfen kann, deine Gefühle besser zu verstehen
Genau hier kommt das Rad der Gefühle ins Spiel. Das Rad der Gefühle, das in den 80er Jahren von dem amerikanischen Psychologen Dr. Robert Plutchik erfunden wurde, beschreibt die acht Grundemotionen. Dazu gehören Ärger, Vorfreude, Ekel, Angst, Freude, Traurigkeit, Überraschung und Vertrauen. Deshalb bilden diese Gefühle den Mittelpunkt des Rades. Jedes dieser Gefühle lässt sich dann stufenweise in wesentlich nuancierte Gefühle aufgliedern, so dass die äußere Schicht des Rades Gefühle schon relativ fein nuanciert darstellt. Man kann sich also auf dem Rad von innen nach außen bewegen und so immer genauer erforschen, was es denn eigentlich genau ist, das man fühlt. Ich habe dazu auch eine sehr schöne Meditation entwickelt, die Dir hilft, den Ursprung des Gefühls herauszufinden und es damit wieder zu integrieren und in Dein Gefühls Repertoire aufzunehmen. DU kannst Diese hier herunterladen.
Wie du das Rad der Gefühle in deinem Alltag anwenden kannst
Das Rad der Gefühle kann Dir also dabei helfen Dein Gefühlsvokabular zu erweitern und Dich somit in die Lage zu versetzen auch viel klarer zu kommunizieren, wie es Dir gerade geht. Es kann sein, dass das nicht jedem in Deinem Umfeld gefällt. Denn wie ich vorhin schon beschrieben habe, haben wir in unseren Beziehungen ja meist sehr eingefleischte Dynamiken und wir haben unsere Partner und Freunde ja vor dem Hintergrund ausgesucht, dass wir nicht gut in der Lage waren, unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Es kann also sein, dass diese Menschen von Deinem neuen Ich überfordert sein werden, wenn Sie nicht auch den Weg der Persönlichkeitsentwicklung gewählt haben. ES kann auch dazu führen, dass Du Dein Umfeld mit einem Mal viel klarer siehst. ES kann aber auch sehr positive Impulse geben, weil Du Deinen Mitmenschen durch deine neue Klarheit die Chance gibst Dich so zu behandeln, wie Du gerne behandelt werden möchtest, eben weil Du es jetzt ganz klar ausdrücken kannst.
Dein Weg zur emotionalen Klarheit
Ich möchte Dich einladen, Dir das Rad der Gefühle auszudrucken und Dir die Meditation, die ich Dir gerne schenken möchte, ebenfalls herunterzuladen und damit regelmäßig in schwierigen Situationen, in denen Du Dir mehr Klarheit wünscht zu praktizieren. Lasse mich gerne in den Kommentaren wissen, wie es Dir damit geht. Wenn Du weitere Unterstützung brauchst, kann Du mich jederzeit ansprechen oder einfach den …. Test machen, um zu sehen, an welchen Punkten in deinem Leben Transformation passieren möchte und die Moleküle in Bewegung kommen wollen.
Alles Liebe Sandra